Sonnenscheinchens Kräuterhexe zum September

Sonnenscheinchens Kräuterhexe zum September

16. September 2014
|
Kommentare geschlossen
|

Wenn uns im September die ersten Atemwegsinfektionen überfallen, sollten wir an eine besondere Pflanze denken: an unseren Spitzwegerich, die Pflanze im Logo unserer Sonnenschein Apotheke.

„Und du, Wegerich, Mutter der Pflanzen, offen nach Osten, mächtig im Innern: Über dich knarrten Wagen, über dich ritten Frauen, über dich schnaubten Stiere. Allen widerstandst du und setztest dich entgegen. So widerstehe auch dem Gift und der Ansteckung und dem Übel, das über das Land dahinfährt.“

(angelsächsischer Heilsegen, 11. Jhdt)

Der Spitzwegerich, was abgeleitet bedeutet: der „Hüter der Wege“, wächst an Wegesrändern und in Wiesen. Sein weitverzweigtes, bis 80 cm in die Tiefe reichendes Wurzelsystem ( …“mächtig im Inneren“….) macht ihn robust und beständig.

Gemeinsam mit seinem ebenbürtigen Bruder Breitwegerich, der als Trittpflanze direkt am Weg nur noch umso kräftiger wird, „je mehr man ihn tritt“ (…“allen widerstandst du“…), wird er seit der Steinzeit als besonders machtvolle Heilpflanze angesehen und als „Mutter der Heilkräuter“ bezeichnet.

Blooming English plantain from close

Durch seine Inhaltsstoffe entfaltet der Spitzwegerich, heute durch Studien belegt, eine beeindruckende Wirkung bei Husten und Bronchialerkrankungen. Er wirkt auswurffördernd und hustendämpfend. Die entzündete Schleimhaut wird vor lokalen Reizungen geschützt.

Außerdem wirkt vor allem das im frischen Spitzwegerich enthaltene Aucubin entzündungshemmend und antibakteriell.
So verwendete man die frischen Blätter des Spitzwegerich schon in der Steinzeit als Erste- Hilfe- Mittel bei Insektenstichen und kleinen Wunden: „Wie mit Goldfäden näht der Spitzwegerich den klaffenden Riss zu“… (Sebastian Kneipp)
Unsere Vorfahren legten Spitzwegerichblätter in ihre Schuhe, um Fußbeschwerden, Blasen, Hühneraugen oder kleinere Wunden zu lindern.
Im ersten Jahrhundert nach Christus setzte der römische Naturwissenschaftler Plinius den Saft der Pflanze gegen Skorpionstiche und Schlangenbisse ein.

In der Volksheilkunde wird Spitzwegerich auch gegen Hautunreinheiten eingesetzt:
Man setze 125 g klein geschnittene Spitzwegerichblätter für zwei Wochen mit 250 ml Weingeist an und seihe dann in eine dunkle Flasche ab. 1:1 mit Wasser verdünnt verwende man die Lösung zwei Mal täglich als Gesichtswasser.

Der Spitzwegerich ist schon in Zeiten lange vor uns „allem Übel“ begegnet, „das über das Land dahinfährt“. Der gleiche Spitzwegerich kann uns heute noch mit seinen heilenden Eigenschaften helfen.